Weihnachten ist Ostern. Der Sohn Gottes wird geboren, um zu sterben. Und er wird sterben, um zu aufzuerstehen. Sein Tod ist nicht das Ende der Geschichte, sondern der Anfang der Auferweckung der Toten zum Leben.

Wir feiern nicht Gemütlichkeit im kargen Winter. Wir feiern kein Lichterfest. Wir feiern nicht das Zusammenkommen der Familie.

Was wir feiern ist die Liebe selbst, die zu uns kam, in Gestalt eines kleinen Säuglings. Jesus, der Sohn Gottes, kam in unser Leben, und auch in unseren Tod. Es war seine Mission, uns das Leben zu bringen. Und uns in die Liebe des himmlischen Vaters hineinzulieben.

Ich kann die Geburt Jesu nicht feiern, ohne an seinen Tod zu denken – an diesen Tod, der in seiner Auferstehung mündete, und uns das Leben brachte. Und die unmittelbare Nähe zum Vater, der uns liebt und um unser Leben kämpfte, wie nur liebende Eltern es tun. Und sein Leben gab, damit wir das Leben in ihm empfangen können.

Eine unglaubliche Liebe. Ein unglaublicher Sieg über den Tod.

Dieses Jahr zu Pfingsten haben wir zum ersten mal erlebt, wie in Deutschland während eines Gottesdienstes auf einer Konferenz ein Mann starb und ins Leben zurückgebetet wurde. Die Sanitäter bestätigten, dass dies ein Wunder war, der Mann hatte medizinisch gesehen keine Chance. Dieses Jahr habe ich ein weiteres mal teilgehabt an einem Glauben, der auch über den Tod hinaus blieb. Ungefähr zwei Jahre lang wurde für B. gebetet, die Mutter von vier Kindern, die viele, viele Schlaganfälle hintereinander hatte. Ich habe von Anfang an mitgebetet – wenn auch aus der Ferne. Es war eine gute Freundin meiner Freundin, und wir beteten zusammen für B., für Heilung. Einmal sprach ich mit B. während eines Heilungsgottesdienstes. Sie war auch voller Fragen – und voller Glauben und Liebe. Wir beteten, während B. starb, und wir beteten über den Tod von B. hinaus, weil ihr Mann und ihre Freunde Hoffnung hatten, dass Jesus B. auferwecken konnte. Eine Woche lang wurde gebetet, gefastet, geglaubt. Und dann wurde B. beerdigt.

Zur Zeit wird gebetet, dass Gott Baby Olive auferweckt. Die Zweijährige starb am 14.12., und eine ganze Kirche in Redding hört nicht auf zu beten und zu glauben, dass Gott Olive wieder ins Leben bringen kann.

Man kann  – auch als Christ – viele Fragen dazu haben und viele Ansichten. Es wird viel geschrieben, viel gezweifelt und viel gelästert. Aber überall auf der Welt beten Menschen mit, dass Gott ein Wunder tut. Und glauben, dass durch den Tod und die Auferstehung des Mannes, der vor ungefähr 2030 Jahren in Bethlehem geboren wurde, genau dies möglich ist. Schon das ist eine Auferweckung, dass Jesusnachfolger in der westlichen Welt diesen Glauben in sich tragen. Ich habe auch zweifelnde Gedanken in mir – und ich habe auch Glauben in mir, ich bin sogar gewiss, dass Gott es tun kann, und bete mit für Baby Olive. Ein Glaube, der es nicht für möglich hält, dass unser auferstandener Herr, der uns aufforderte zu heilen, zu befreien, die Toten aufzuerwecken und größere Dinge zu tun als die, die er selbst getan hat, durch unser Gebet und unser Wort auch heute Auferstehung wirkt, ist kein lebendiger Glaube, sondern tote Religion. Die Kinder Gottes aber wachsen, werden lebendig, sterben der Religion und gehen Schritte der Reife. Ich bin mir sicher, dass wir es sehen und bezeugen werden, dass Menschen zum Leben auferweckt werden, geistlich und auch körperlich.

Wir aber feiern Jesus, der lebt. Wir feiern die Liebe, die starb, um uns ins Leben zu lieben. Wir feiern den, der uns sucht und mitten unter uns liebt, lebt, auferweckt.

 

24 Gedanken zu “Jesus: Geburt und Kreuz, Tod und Auferstehung

  1. Sehr berührend. Aber was ich nie verstehe ist: wenn Gott doch schon alles voher weiß. Wozu bete ich dann? Ich meine, ich tue es trotzdem und glaube fest daran dass es etwas bewirken kann. Aber eigentlich ergibt es doch keinen Sinn oder? Wenn er alle tage in sein Buch geschrieben hat oder wie es heißt und schon vorher weiß was passieren wird, brauche ich ja nicht beten, denn es wird sich ja nicht ändern. Ich weiß nicht ob meine Logik verstehbar ist. Das ist eine ernstgemeinte Frage die mir immer wieder kommt…

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    1. Hallo 🙂 Jetzt habe ich endlich ein bisschen Ruhe und kann mit etwas Konzentration antworten. Deine Frage ist ja nicht ohne… Und ich schätze, dass meine Antwort auch etwas länger ausfallen wird. Da ich eine Meisterin bin, auf die falschen Tasten zu drücken und mein Geschriebenes zu löschen, mache ich mehrere kleine „Päckchen“ daraus.

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    2. Deine Frage macht total Sinn. Bei dem, was so landläufig an Information über Gott und Gebet zu finden ist, könnte man schnell resignieren und sagen: mein Gebet wird keinen unterschied machen. Wenn man das Gebet aber unter bestimmten biblischen Gesichtspunkten betrachtet, bekommt es einen ganz anderen Stellenwert, und ich merke: mein Gebet macht einen Unterschied. Es kann und es soll sogar etwas bewirken. Es ist von meinem himmlischen Vater erwünscht.

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    3. Der erste Gesichtspunkt, unter dem man das Gebet betrachten kann, ist die Absicht, die Gott für uns Menschen hatte, als er uns schuf. Im Schöpfungsbericht (egal, ob man ihn jetzt wörtlich nimmt oder symbolisch deuten will) steht, dass Gottes Absicht für uns Menschen war, dass wir als seine Stellvertreter, seine Kinder, seine Erben auf dieser Erde herrschen. Das wurde oft missverstanden, negativ verstanden. So nach dem Motto: der Mensch ist die Krone der schöpfung und deswegen darf er über die Tiere herrschen und die Erde ausbeuten. Leider ist diese Denke auch noch oft in den Köpfen von „Christen“ vorhanden. Es war aber etwas ganz anderes gemeint. Das hebräische wort für „herrschen“ (Hebräisch ist eine sehr vieldeutige Sprache – deshalb ist das mit einer eindeutigen Bibelübersetzung so eine Sache (zum. im Alten Testament, welches ja im Hebräischen als Urtext vorliegt). Man muss immer auch vom Kontext her entscheiden, wie man ein Wort übersetzt. Und die Übersetzungen haben dann oft viel mit der Zeit zu tun, in der sie entstanden – mit der Denke der Leute von damals und mit ihrem Wissensstand… Man kann also das Wort, welches da im Hebräischen steht, viel besser mit einem „Sorge für etwas tragen“ oder „dafür sorgen, dass etwas gedeiht und lebendig ist“ übersetzen. Dann hat man da schon einen ganz anderen Sinn…

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    4. Also: der Mensch wurde von Gott beauftragt, für die Erde, für ihr Gedeihen, zu sorgen. Liebevoll zu sorgen. Er bekam Entscheidungsmöglichkeit dies zu tun…oder nicht zu tun. Es war Gottes Wille, dass der Mensch, der in Eden ja sein Paradies hatte – einen Ort, der ein himmlischer Ort war – durchdrungen vom Leben, dass von Gott fließt – diese Herrschaftsbereich Gottes (also Eden) auf die Erde auszubreiten. Sie sich sozusagen untertan zu machen, indem er die Grenzen der Gartens immer weiter steckte – bis die ganze Erde ein Garten Eden wäre – und unter dem Herrschaftsbereich Gottes wäre. Herrschaftsbereich Gottes hier: gefüllt mit Liebe und mit Leben. Das hätte Gott sicherlich auch alleine tun können. Aber er hatte Freude daran, sich Kinder zu erschaffen, die es mit ihm zusammen tun. Gott ist ein Gott der Gemeinschaft. Er liebt es zu teilen. Liebe, Kreativität, Leben… zu teilen. Zu vermehren.

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    5. Gott schafft also von Anfang eine eine Möglichkeit, dass der Mensch mit ihm zusammn arbeitet, mit ihm an einem Strang zieht. Er schafft aber auch eine Möglichkeit dazu, dass der Mensch sich dagegen entscheidet. Liebe beinhaltet immer die Möglichkeit zu Entscheidung. Erzwungene Liebe ist keine Liebe… es muss immer die Möglichkeit zu einem Nein geben. Der Mensch ist also frei, sich für oder gegen Gott zu entscheiden. Sich dafür zu entscheiden, mit ihm zusammenzuarbeiten: zu lieben, fürsorglich zu handeln, schöpferisch zu sein, das Leben zu bejahen und Leben entstehen zu lassen.

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    6. Alles, was mit Gottes Schöpfungsabsicht zu tun hat, beinhaltet also eine freie Entscheidung afür, zu seinem Willen (dass alles voll mit Liebe und Leben sein soll) „Ja“ zu sagen. Aber es ist eben auch ein „Nein“ möglich. Der zweite Gesichtspunkt, unter dem Gebet betrachtet werden kann, hängt eigentlich damit zusammen: Gott wünscht sich Bezihung zu seinen Geschöpfen. Er will keine Untertanen, er will Menschen, die mit ihm in Beziehung treten. Die ihn freiwillig zurücklieben. Die mit ihm reden. Jede Beziehung basiert auf Kommunikation. Ohne Kommunikation gibt es keine Beziehung. Ein Mittel der Beziehung zu Gott, ist das Reden mit Gott. Das Gebet.

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    7. Gebet wird ja heute oft wie eine Art Einwegsmeditation gesehen. Oder wie ein Wunschzettel, den man mündlich aushändigt. Gebet ist aber viel mehr. Gebet ist das Reden mit Gott. Ihm sagen, was auf meinem Herzen ist. Hören, was er antwortet. Hören, was auf seinem Herzen ist. Ihm antworten. usw… Deshalb ist für mich so ein wichtiges Thema (auch in eineigen blogbeiträgen) wie wir Gottes stimme hören können.

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    8. Gebet ist also eine Möglichkeit, in Einklang mit Gott zu sein und zu Handeln. Ein „Ja“ zu seinem Willen (dass alles von Liebe und Leben erfüllt ist) zu sagen. Eine Möglichkeit, mit ihm darüber zu reden, was er in einer bestimmten Situation will. Und dann im Einklang mit ihm dafür zu beten. Eine Möglichkeit, mit ihm zu kommunizieren, mit ihm in Interaktion zu treten.

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    9. In der Bibel gibt es auch Erzählungen, wo davon berichtet wird, dass Gott sein Handeln an die Bitten von Menschen anpasst. Zum Beispiel bei Mose. Und bei Jesus sehen wir Kommunikation, so wie wir sie im gebet tun dürfen, in der ganz normalen Interaktion zwischen den Menschen und Jesus. Menschen bitten um Heilung usw. und Jesus geht darauf ein.

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    10. Wir dürfen also davon ausgehen, dass unser Gebet Wirkung hat. Unsere Kommunikation mit Gott eine Auswirkung hat. Etwas verändert. Dass Gott sein Handeln einschränkt, damit wir in seinem Willen, als seine Stellvertreter, dafür eintreten, dass Situationen mit Liebe und Leben verändert werden. So wird es auch dinge geben, die Gott nicht tun kann (freiwillige Selbsteinschränkung)(obwohl es sein Wille ist) wenn seine Kinder (die Jesus nachfolgen) nicht beten, nicht ihren Willen und ihr „Ja“ zu seinem Willen im Gebet geben.

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    11. Mit diesem Hintergrund lassen sich auch erst die „wenn…dann“ Aussagen in der Bibel richtig einorden: als Einladung, mit Gott zusammenzuarbeiten. Sich für seinen Willen (Liebe und Leben) zu entscheiden und sich eins damit zu machen. Und nicht etwa, so wie es oft falsch verstanden wird, als gesetzliche Forderung, als Regel, Gebot und Verbot…

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      1. wow, so ein langer text, vielen dank für die zeit und mühe. wir werden ihn in ruhe nochmal lesen. aber gleich mal eine rückfrage: ist dann die aussage, dass alle unsere tage in gottes buch geschrieben sind, nicht falsch? wenn gebet gottes handeln beeinflussen kann, müsste er das buch ja fix umschreiben. wenn kranke gesund werden oder sogar tota auferstehen, was ohne das gebet vielleicht nicht passiert wäre, nimmt ihr leben doch eine unerwartete wendung. dann kann gott doch gar nicht alles vorher wissen? (ich zweifle eigentlich nie an seiner allmacht aber in meiner logik ist da irgendwie ein haken). für uns ist die frage grad wieder sehr aktuell (tumorerkrankung unserer Hündin)… (dürften wir dir eine mail schreiben (über die blogmailadresse)?)

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      2. Gerne könnt ihr mir eine mail schreiben. Bitte dann evtl auch ein bisschen Wartezeit einrechnen, gerade, wenn es eine kompliziertere Fragesetllung ist, die nicht mal so eben zwischendurch geht 😉

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      3. Zu eurer Frage mit Psalm 139:
        Ich glaube, dass es eine falsche Auslegung ist, wenn gesagt wird, dass mit diesem Vers ausgesagt wird, dass alles schon vorherbestimmt ist. Ich kopiere hier mal zwei Übersetzungen rein, die ein bisschen Aufschluss geben können

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      4. My essence was not hidden from You, when I was made in secret, I was formed in the lowest parts of the earth. טולֹֽא־נִכְחַ֥ד עָצְמִ֗י מִ֫מֶּ֥ךָּ אֲשֶׁר־עֻשֵּׂ֥יתִי בַסֵּ֑תֶר רֻ֜קַּ֗מְתִּי בְּתַחְתִּיּ֥וֹת אָֽרֶץ:
        16Your eyes saw my unformed body, and on Your book they were all written; days have been formed and one of them is His. טזגָּלְמִ֚י | רָ֘א֚וּ עֵינֶ֗יךָ וְעַל־סִפְרְךָ֘ כֻּלָּ֪ם יִכָּ֫תֵ֥בוּ יָמִ֥ים יֻצָּ֑רוּ וְל֖וֹ (כתיב וְלֹ֖א) אֶחָ֣ד בָּהֶֽם:

        Das ist eine englische Übersetzung von der neuesten Fassung des Tenach/Tanach – also des hebräischen Textes, indem das Alte Testament und somit ja die Psalmen ursprünglich aufgeschrieben waren. Unsere Lutherbibel usw. sind ja nur Übersetzungen.

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      5. Denn du hast meine Nieren gebildet, wobst mich in dem Schoße meiner Mutter.
        14. Ich preise dich, dass mir Wunder erwiesen wurden: wunderbar sind deine Werke, und ich erkenne es wohl an.
        15. Nicht verhohlen war mein Gebein vor dir, da ich im Verborgenen gepresst wurde, gewirkt wurde in der Erde Tiefen.
        16. Meine Körperteile sahen deine Augen, und in dein Buch wurden sie alle verzeichnet, auch die künftig gebildet werden, von denen noch kein Einziger da ist.“
        Dies ist eine Übersetzung/ Übertragung von Dr Simon Bernfeld
        Schaut mal, hier ist das Wort „Tage“ nichtmals vorhanden. Es bekommt hier eine ganz andere Bedeutung. Und ich schätze, dass die jüdischen, hebräischsprechenden Experten das sehr sehr gut und sinngemäß übersetzen können. 🙂

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      6. Ich glaube, dass diese Psalm verse ausdrücken sollen, dass Gott wirklich Souveränität über unser Leben hat beginnend mit unserer Empfängnis, dass er uns sieht und in seiner Hand hält. Und nicht etwa, dass er jeden Tag, jeden Moment, alles, was passiert vorherbestimmt hat. Ganz gewiss nicht. Denn das Böse und Grausame, das passiert, das ist nicht sein Wille. Es ist die Entscheidung von Menschen zum Bösen und das Böse selbst, was Krankheit, Tod und Leid bewirkt. Da kommt wieder ins Spiel, dass gott dem Menschen die Möglichkeit zur Entscheidung gegeben hat. LG!

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